Was sind Wärmebrücken
Wärmebrücken sind örtlich begrenzte Bereiche in Bauteilen, durch die mehr Wärme nach außen abgegeben wird als durch andere Bauteile. Sie haben eine erhöhte Wärmestromdichte.
Wärmebrücken können sich aus geometrischen (z.B. Ecken), aus stofflichen (z.B. Stahlbetonsturz) oder auch aus gemeinsamen (z.B. Stahlbetonstütze in Außenecke) Einflüssen ergeben. Durch den örtlich erhöhten Wärmefluss sinkt die Oberflächentemperatur auf der warmen Seite (Innenbereich). Hieraus ergeben sich zwei Problemfelder:
1. Erhöhte Energieverluste (Transmissionswärmeverluste) über die Wärmebrücke. 2. Absinken der Oberflächentemperatur an der Innenseite der Außenbauteile und einem damit einhergehenden Anstieg der Luftfeuchte.
Besonders der zweite Punkt ist kritisch zu beurteilen, da erhöhte Luftfeuchte das Wachstum Wachsen von Schimmelpilzen hervorrufen bzw. beschleunigen kann. Hierfür genügt schon die erhöhte relative Feuchtigkeit. Sporen können auch dann schon wachsen, wenn sich kein sichtbares Kondenswasser an der kühlen Oberfläche bildet.
Wie sind Wärmebrücken zu berücksichtigen
Gebäude sind so zu planen, dass der Einfluss von Wärmebrücken unter technischen und wirtschaftlich vertretbaren Gesichtspunkten so gering wie möglich gehalten wird. Für die energetischen Berechnungen gibt die Energieeinsparverordnung hierzu drei Berechnungsvarianten vor:
1. Ohne Berücksichtigung des Einflusses der Wärmebrücken wird eine Pauschale zum U-Wert von 0,1 W/(m²K) zugeschlagen.
2. Bei Konstruktionen, die den Wärmebrückendetails des Beiblattes 2 der DIN 4108 entsprechen, kann die Pauschale auf 0,05 W/(m²K) reduziert werden. Das Beiblatt enthält Details, welche immer den Mindestwärmeschutz einhalten und somit schimmelsicher sind. Da die genannten Details sich auf Neubauten beziehen, kann die verringerte Pauschale nicht in der Sanierung angewendet werden.
3. Die Wärmebrücken werden genau berechnet. Der Aufschlag zum U-Wert ergibt sich dann aus der Summe aller relevanten Wärmebrücken mit deren entsprechenden Längen. Die genaue Berechnung ergibt in der Regel einen recht günstigen Wert. Da die Möglichkeit besteht, die Details der Wärmebrücken planerisch und baulich zu optimieren, wird dieses Verfahren meist bei sehr energieeffizienten Gebäuden (KfW- Effizienzhäusern oder Passivhäusern) angewandt.
Ggf. können durch den genauen Nachweis des Wärmebrückeneinflusses auch die Dämmstärken bei anderen Bauteilen wie z.B. Wänden, Dächern, Sohle usw. reduziert werden, was zu einer Kosteneinsparung führt.
Beispiel für eine Wärmebrücke
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